25. Februar 2014

Matussek und die Sexualität



Der Journalist, Publizist und Bestseller-Autor Matthias Matussek hat vor einigen Tagen einen Kommentar verfasst und bei Welt.de veröffentlicht. Der Titel: Ich bin wohl homophob. Und das ist auch gut so.

Ich möchte nicht der viertausendste Mensch sein, der dazu einen Kommentar schreibt. Das haben schon genügend andere getan, die das besser können als ich. Vielmehr möchte ich auf einige bemerkenswerte Antworten und die auf den Kommentar folgende Diskussion verweisen. Die schafft es nämlich von Tag zu Tag absurder und verrückter zu werden.

Es gibt bei welt.de Antworten anderer Autoren dieses Mediums, die Matussek widersprechen: Ich liebe also bin ich. Und das ist auch gut so oder Warum Homophobie unchristlich ist.

Da hat die humorvolle Analyse von Michalis Pantelouris, die treffender nicht sein könnte, fast schon zu wenig Aufmerksamkeit genießen können. Und als Alexander Görlach – immerhin Chefredakteur von The European – eine Gegenrede veröffentlicht, ist das ein genügend gewichtiger Grund für Matussek, wieder in die Debatte einzusteigen: Homosexualität als Fehler der Natur heißt da sein neues Werk.

Matussek hat sich Gedanken gemacht, er hat neuen Input bekommen, bleibt natürlich trotzdem auf seinen alten verrosteten Gedanken sitzen und schafft es dann sogar, einen Fragebogen für Siebtklässler nicht zu verstehen.

Hier wird es dann sogar Stefan Niggemeier zu blöd, der bei zu Matusseks erstem geistigen Erguss noch fast schweigen konnte (Ignoring Matussek). Er antwortet Matussek recht böse, aber eben auch angemessen, weil korrekt: Matthias Matussek scheitert an Fragebogen für Siebtklässler

Hier werden allerlei Argumente Matusseks als wenig stichhaltig bis völlig dumm entlarvt,  De:Bug hilft noch nach und versucht Matussek die Funktionsweise von Facebook zu erklären: 30.000 Facebook-Likes können nicht irren

Nach drei Tagen Ruhepause kommt nun das vorläufige Ende dieser immer absurder werdenden Debatte: Matussek lässt sich herab auf das Niveau Niggemeiers und antwortet ihm. In „Notwendige letzte Worte“ schafft Matussek es nun, sich selbst derart zu disqualifizieren, dass schon der Verweis auf den Artikel Kommentar genug ist.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen! Und ja nicht verzweifeln ob dieses ganzen homophoben Quatsches, der von einer einzigen Person verbreitet wird. Man sollte sich lieber darüber freuen, dass sich so unendlich viele Menschen bereit erklären, diesen Schwachsinn öffentlich als eben solchen zu entlarven.

 

PS: Das ist natürlich noch längst nicht das Ende der Debatte. Mittlerweile haben auch „die großen Medien“ von der Debatte Wind bekommen: Die FAZ schafft es leider nicht, sich von Matusseks Standpunkt zu lösen und schreibt Wo bleibt die Freiheit der anderen? wohingegen die taz natürlich die andere Richtung einschlägt: Matussek – ein Fehler der Natur? Aber auch die Bloggerszene macht noch fleißig weiter: Matthias Matussek schlägt spontan auf einen Schwulen ein zum Beispiel.



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