15. März 2021

Asta Nielsen



Das Medium Film ist männerdominiert. Man könnte meinen, das sei keine Überraschung, dass das schon immer so gewesen ist. Nun, nicht unbedingt. Unter den ersten Film-Pionier:innen waren mehr Frauen, als man denken mag, wie zum Beispiel auch

ASTA NIELSEN

Sie wuchs in Dänemark und Schweden als Arbeiterkind auf. Schon früh faszinierte sie sich für das Theater, ergatterte aber erst mit 29 Jahren ihre erste Schauspiel-Rolle im Film. Die Produktion führe sie nach Deutschland, wo sie in den folgenden fünf Jahren in 30 (!) Filmen mitspielte. Damit wird sie als der erste internationale Stummfilm-Star angesehen.

1920, als sie aus dem Exil in Dänemark zurückkehrte, gründete sie ihre eigene Produktionsfirma „Artfilm“. Mit dieser Firma wurde sie selbst zur Produzentin, wobei sie sich auf Literaturverfilmungen und künstlerisch aufwendigere Werke konzentrierte. Mit ihrer „Hamlet“-Verfilmung 1921 interpretierte sie Shakespeares Werk auf eine neue Weise. Der Titelcharakter sei eigentlich eine Prinzessin, der aus Gründen der Thronfolge jedoch als Prinz erzogen wurde. Sie selbst übernahm die Rolle und zeigte so ihre Bandbreite an schauspielerischem Können.

Mit Etablierung des Tonfilms endete jedoch ihre Karriere, da ihr starkes Mienenspiel ihr Alleinstellungsmerkmal war. Sie beschränkte sich auf ihre ursprüngliche Leidenschaft, das Theater. Nielsen verstarb 1972.

Der Nachhall

Nachträgliche Ehrungen gibt es viele. Die stärkste ist unangefochten die Kinothek Asta Nielsen, eine Initiative weiblicher Filmschaffenden, welche sich 1999 gründete. Ihre selbsternannte Aufgabe ist es, die audiovisuellen Werke von Frauen der Vergangenheit und Gegenwart zu finden und an die Öffentlichkeit zu bringen.
Asta Nielsen ist vielleicht nicht für feministische Werte auf die Straße gegangen, aber sie hat es in einer Zeit des langsam aufbrechenden konservativen Frauenbildes geschafft, sich und ihr unterrepräsentiertes Geschlecht zu zeigen und zu etablieren. Für kommende weibliche Filmschaffende ist sie damit ein Vorbild und zeigt noch heute ihre Wirkung.

Ihr wollt mehr über weibliche Film-Pionierinnen erfahren? Schaut auf dem Instagram-Kanal der Deutschen Kinemathek (@deutschekinemathek) vorbei. Am 08.03. veröffentlichten sie eine Online-Führung zu filmschaffenden Frauen vor dem zweiten Weltkrieg.



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