1. Mai 2022

GJ Chemnitz kritisiert den fehlenden Polizeiansatz im Zug nach Zwickau



Heute, am 1. Mai, fand die Gegendemonstration gegen den 3. Weg in Zwickau statt. Wir, die GJ Chemnitz, haben uns mit mehreren anderen Antifaschist*innen morgens auf den Weg gemacht. Am Zug zwischen Chemnitz und Zwickau kam es dann zu mehreren gewalttätigen Angriffen von Neonazis. Diverse Bilder und Videos zeigen, dass der Zug im Hauptbahnhof Chemnitz und in Glauchau mit Flaschen beworfen wurde und Gewalt von Rechten ausging. Die Polizei behauptete auf Twitter, dass es sich nur um verbale Auseinandersetzungen handelte.


Dazu meint Sammy Geyer, Co-Sprecher der Grünen Jugend Chemnitz:  „Der 1. Mai ist hier in der Umgebung seit Jahren politisch aufgeladen, weshalb es uns wichtig war, in Zwickau präsent zu sein. Mit rechter Gegenwehr haben wir durchaus gerechnet. Und wenn wir Bescheid wissen, dann sollte es die Polizei erst recht. Am Hauptbahnhof war kaum Polizei anwesend, die die Rechten eindämmen konnte. Wir mussten deshalb im Zug bestmöglich versuchen, eine Konfrontation zu vermeiden, indem wir die Türen blockiert haben. Glasflaschen sind an und im Zug gelandet, es gab mehrere verletzte Personen mit Platzwunden. In Glauchau kam die polizeiliche Verstärkung erst eine halbe Stunde nach dem Angriff. Wir sind entsetzt darüber, dass die Polizei Sachsen nicht in der Lage war, friedliche Demokrat/innen auf dem Weg zu einer Demo zu schützen.“


Johanna Schöbel, Co-Sprecherin, fügt hinzu: „Es ist nicht das erste Mal, dass die Polizei dreist zugunsten Rechter lügt. Verschiedene Videos und Bilder aus dem Zug nach Zwickau belegen die Gewalt, die Rechte ausgeübt haben. Es braucht damit nicht nur eine Aufklärung, warum so wenig Polizeischutz für die lange geplante Anreise aus Dresden und Chemnitz zugegen war, sondern auch eine Entschuldigung seitens der Polizei zur Falschdarstellung am Hauptbahnhof Chemnitz.“


Sammy Geyer sagt weiterhin: „Die Polizei Sachsen hat wiederholt demokratische Demonstrant/innen nicht geschützt. Das Vertuschen der Wahrheit erinnert an die Demonstrationen in der Chemnitzer Innenstadt Ende November. Wir appellieren an den neuen Innenminister Armin Schuster diese Fälle endlich aufzuarbeiten.“



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